Open Badges sind gefragt
Zum Abschluss eines Seminars erhalten die Teilnehmer in der Regel eine Teilnahmebescheinigung als Nachweis. Früher auf Papier, heute eher digital als PDF. Seit der Einführung des Open Badges Standards erwarten Teilnehmer immer häufiger Open Badges für Seminare. Mit einem solchen digitalen Abzeichen kann die Teilnahme an einer Schulung genauso nachgewiesen werden, wie mit einem Zertifikat als PDF. Open Badges bieten den Vorteil, dass sie auf Social Media Plattformen wie LinkedIn oder Xing geteilt werden können, so dass dort die persönliche Weiterbildung und Qualifikation dokumentiert wird. Teilnehmer möchten die erworbenen Kenntnisse zeigen.
Der Trend geht also in Richtung Digitalisierung. Die PDF Datei ersetzt das Papier und wird ergänzt durch Open Badges.
Was sind Open Badges?
Open Badges sind digitale Abzeichen im PNG Format. PNG Dateien sind Bilddateien, die zunächst nichts mit dem Open Badges Standard zu tun haben. Allerdings wird die PNG Datei so modifiziert, dass die Datei zusätzliche Daten enthält. Diese so genannten Metadaten enthalten bspw. den Namen des Empfängers sowie den Titel des Seminars, für das der digitale Badge ausgestellt wurde. Durch die Metadaten kann online von jedem verifiziert werden, ob der Badge tatsächlich vom Herausgeber stammt und für den Empfänger ausgestellt wurde.
Open Badges werden einerseits als Datei an den Empfänger herausgegeben, sind aber andererseits auch auf einem Server hinterlegt. Auf diese Weise können die Metadaten in der Datei verweisen auf URLs auf diesen Servern. Dadurch ist es möglich, die Echtheit des Abzeichens zu prüfen. Für die Ablage von Open Badges gibt es diverse Anbieter. mybadges.io ist einer davon.
Seminaranbieter und Trainer stehen vor neuen Herausforderungen
Durch die Digitalisierung der Bescheinigungen und Zertifikate bieten sich für Seminaranbieter gleich mehrere Herausforderungen. Zum einen werden Teilnahmebescheinigungen immer noch häufig von Hand erstellt. Mit einer Reihe von Word Vorlagen wird versucht, die Arbeitsabläufe einigermaßen zu beschleunigen. Die fortgeschrittene Lösung ist die Nutzung der Serienbrieffunktion in Kombination mit einer Excel Tabelle. Die Lösung eignet sich vielleicht für kleine Seminaranbieter. Doch neben dem Zeitaufwand ist vor allem die Fehleranfälligkeit ein Problem. Wurde ein Name falsch geschrieben, muss die Bescheinigung neu ausgestellt werden. Spätestens für die Ausstellung von Open Badges ist eine Softwarelösung erforderlich.
Teilnahmebestätigungen und Zertifikate in Papierform haben als Bestätigung für Seminare und Workshops ausgedient und wurden durch PDF Dateien ersetzt. Diese bieten den Vorteil, dass sie digital an die Teilnehmer verteilt werden können. Ferner kann die Echtheit überprüft werden, sofern die PDF Datei als verifizierbares Dokument ausgestellt wird. Open Badges sind von Anfang an darauf ausgelegt, dass die Echtheit durch die verifizierbaren Metadaten überprüft werden kann.
Die Herausforderung für Trainer und Seminaranbieter besteht nun darin, einen Workflow einzurichten, der dafür sorgt, dass alle Seminarteilnehmer am Ende ihre Bescheinigung und den Open Badge erhalten. Dabei soll am besten keine Handarbeit erforderlich sein, um Fehler zu vermeiden und den Arbeitsaufwand zu minimieren.
Funktionsweise von Open Badges
Es gibt einige Begriffe, die im Rahmen des Open Badges Standards verwendet werden: Issuer, Badge und Assertion.
Issuer
Der Issuer ist der Herausgeber von Abzeichen. Im Falle eines Schulungsanbieters ist dieser der Issuer der Badges. Zu einem Issuer werden folgende Daten hinterlegt:
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- Name des Herausgebers, bspw. CCD Akademie GmbH
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- URL des Herausgebers, bspw. https://ccd-akademie.de
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- Telefonnummer (optional)
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- Email (optional)
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- Beschreibung (optional)
Wir empfehlen, auch die optionalen Angaben auszufüllen. Dies fördert die Vertrauenswürdigkeit des Issuers.
Badge
Ein Badge ist quasi die Vorlage für ein konkretes Abzeichen. Hier wird definiert, für welches Seminar o.ä. das Abzeichen vergeben wurde. Folgende Angaben sind im Badge hinterlegt:
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- Bezeichnung des Badge, bspw. „Clean Code Basics“
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- Beschreibung, wofür das Abzeichen vergeben wird, bspw. „Seminar zu den Clean Code Prinzipien“
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- Eine URL zu den Kriterien für die Herausgabe, bspw. https://ccd-akademie.de/clean-code-developer-basics/
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- Die URL des Issuers. Hierdurch wird der Badge einem Herausgeber zugeordnet.
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- Eine Bilddatei im PNG Format
Als Trainingsanbieter muss man also einmalig zu jedem Seminar einen Badge anlegen. Teilnehmer des Seminars erhalten dann jeweils eine konkrete Instanz, die Assertion.
Assertion
Der Begriff ist etwas sperrig. Mit Assertion wird das konkrete Abzeichen bezeichnet. Als Empfänger eines Open Badges erhalten ich technisch gesehen keinen Badge sondern eine Assertion. Der Badge ist die Vorlage, die Assertion die konkrete Ausfertigung für einen Empfänger. Folgen Angaben sind in der Assertion hinterlegt:
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- Name und Vorname des Empfängers. Diese werden im Klartext in den Metadaten abgelegt.
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- Die Email des Empfängers. Dieser wird als Hash in den Metadaten abgelegt und ist damit nicht einsehbar, kann aber verifiziert werden.
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- Die URL des Badge. Hierdurch wird die Zuordnung zum Badge hergestellt.
Open Badges für Seminare vergeben – Das digitale Zertifikat
Für Seminaranbieter und freie Trainer stellt sich die Frage, wie sie Zertifikate in Form von Open Badges herausgeben können. Letztlich wird eine Lösung benötigt, die Open Badges und digitale Zertifikate vereint. Es ergibt keinen Sinn, für digitale Badges eine Software zu verwenden und die Zertifikate mit Word als Serienbrief zu erstellen. Mit mybadges.io steht eine Lösung zur Verfügung, mit der beides vereint wird.
Ausgerichtet auf Trainingsanbieter werden zunächst alle notwendigen Daten und Dokumente in mybadges.io erfasst. Dies ist ein einmaliger Einrichtungsaufwand, bei dem bspw. der Issuer, die Badges, die Trainer und die Vorlagen für Teilnahmebescheinigungen definiert werden. Anschließend werden im laufenden Schulungsbetrieb jeweils die Trainings angelegt. Jedes Training enthält die Angaben zur Bezeichnung des Trainings, zum Zeitraum in dem das Training stattgefunden hat, etc. Diese Angaben werden zur Ausgabe auf der Teilnahmebescheinigung verwendet. Zusätzlich ist das Training mit einem Badge sowie einer Vorlage verbunden.
Das ermöglicht nun den Self-Service für die Teilnehmer. Der Trainer teilt den Teilnehmenden zum Abschluss eines Seminars eine URL mit, bspw. https://app.mybadges.io/go/a1b2c3. Über diesen Link können sich die Teilnehmer nun ihre Bescheinigung und den Open Badge selbst erstellen und erhalten diesen per Email zugestellt.
Das Self-Service Formular wird automatisch wenige Tage nach dem Seminar geschlossen, so dass Missbrauch quasi ausgeschlossen ist.
Fazit – Die digitale Form der Zertifizierung
Die Digitalisierung erfordert von Seminaranbietern ein Umdenken. Das Zertifikat auf Papier hat ausgedient und ist durch PDF ersetzt worden. Nun steht der nächste Schritt an. Mit Open Badges ist ein Standard etabliert, den Teilnehmer inzwischen immer häufiger anfragen.